Action Beat – Leverkusen, Kulturausbesserungswerk (50 Zuschauer)
Aaaaaaaaah! Endlich mal wieder eine Sensation. Etwas, das einem das Leben bereichert. Kaputt wie ein Turnschuh kam ich aus dem Osterurlaub zurück nach Köln, mir selbst nur die Klinke in die Hand reichend, um sogleich mit Carsten nach Leverkusen zu fahren, in ein Jugendzentrum mit dem wunderschönen Namen Kulturausbesserungswerk. Und das war es auch. Zumindest an diesem Abend, denn wir bekamen einen Hauch von den hohen Künsten zu sehen, ganz unerwartet (zumindest für mich), da Action Beat, eine Gruppe quirliger Anfangzwanziger aus England, neben ihrem furiosen 5-Gitarristen-2-Schlagzeuger-1-Bassist-Instrumental-Inferno auch selbst mehr oder weniger und in unterschiedlichsten Ausprägungen das Vorprogramm gestalteten, so dass sie selbst dafür sorgten, dass der Abend in sich geschlossenen war.
Musikalisch haben sie ganz viel am 80er Noise-Rock studiert, nicht ohne Grund brachte eins der Bandmitglieder auf seinem Label eine Glenn Branca LP heraus.
Und mag es auch so anmuten, dass sie ein chaotischer Haufen sind, das alles würde nicht so reibungslos funktionieren, wenn die nicht alle füreinander da wären, Hand in Hand arbeiten würden und aufeinander achten und einander helfen würden. Ausserdem gehört enorm viel Disziplin dazu, das alles auf die Beine zu stellen.
Action Beat sind also ein Komplettkunstwerk und ein Erlebnis auf verschiedenen Ebenen. Live sowieso. Ich möchte dringend anraten, die Tourdaten anzusehen, denn sie sind noch einige Male in erreichbarer Nähe. Carsten und ich schauten uns jedenfalls die ganze Zeit an, freuten uns über alle Backen und wünschten uns alle her, mit denen wir das gerne zusammen erlebt hätten.