Los Banditos – Villingen, Cafe Limba
On Fyre has a new favorite!! Die Banditen aus Jena haben sich vom Surf weiterentwickelt und eine ganz wunderbare Nische für sich gefunden: End-60er-Anfang-70er-Schulmädchenreport-Beat. Im Limba mussten sie zwar die Lautstärke gehörig drosseln, was ihnen deutlich auf die Laune drückte, dennoch zogen sie sich tapfer aus der Affäre, indem sie bspw. die leiseren Passagen derart übertrieben zurücknahmen, dass man hören konnte, wie der Türke auf der anderen Strassenseite seine Kebabsäbel wetzte.
Und damit sind wir auch schon dabei, eine der grossen Stärken der Banditos zu benennen, nämlich ihr todsicheres Gespür für Dynamik und das Spiel mit einer ganzen Facette an feinen Sprüngen, ohnehin eine weithin unterschätzte Qualität der 60er Jahre-Musik. Da hört man die langjährige Live-Erfahrung. Dass sie ihre Instrumente hervorragend beherrschen, Time und Zusammenspiel ganz locker aus dem Ärmel schütteln, folgert sich daraus von selbst. Nimmt man dazu noch das exzellente Songwriting, weiss man, warum diese Band völlig zurecht zur Creme der europäischen 60s-Szene gehört.
Auch das Image stimmt. Klamotten, Frisuren, Instrumentarium, Lightshow (sie haben dafür zumindest einen Mann dabei und sich auch ne Menge lustige Gags einfallen lassen, auch wenn das im Limba nicht zum Einsatz kommen konnte). An Ideen mangelt es ihnen nicht. Auch nicht an Humor, der, mal ganz übertrieben herbeizitiert, zwischen Helge Schneider, Klimbim, Manfred Sexauer und “Django zahlt heute nicht” (will sagen, des unfreiwilligen Humors der deutschen Westernromantik der sechziger Jahre) liegt. “Give me a YEAH!” “YEAH!”