Apelast, Yehuda Kornfeld – Do. 31.07.2025 – Berlin, Schokoladen

Live

Apelast, Yehuda Kornfeld – Do. 31.07.2025 – Berlin, Schokoladen (120 Zuschauer)
Man kann den Schokoladen ja kaum genug loben. Heute tu ich das mal dafür, dass neben dem hochwertigen internationalen Programm auch immer wieder Berliner und anderen aus Deutschland kommenden Künstlern eine Chance gegeben wird. Den Blick am weitgefassten Indie-Underground-Genre entlang, kann man sich hier immer wieder über den Nachwuchs ein Bild machen, aber eben auch nur über den Nachwuchs, der immerhin ein gewisses Niveau anbieten kann. Heute ein All-Berlin-Abend.
Apelast hatten einen hervorragenden Sound. Soviel mal vorneweg. Der durchweg langsame Heavy-Goes-Stoner-Alternative-Rock, mit sicherlich nicht überagitiertem Gesang, bewegt sich stilistisch auch lupenrein innerhalb einer schmalen Laufbahn. Für mehr als 20 Minuten konnte mich das aber nicht am Ball halten. „Wenn das nächste Stück wieder so langsam ist, dann muss ich eine rauchen gehen …“ sagte der Autor nach 19 Minuten, was die Band prompt auch ihre balladeskere Seite auspacken liess. Aber nur ein klein wenig, denn insgesamt war es schon so, als hätten sie nur einen Song gespielt. Wenn man da stilistisch voll drauf abfährt, dann wunderbar. Ich bin eher weder heavy noch stoner. Kann ich mir alles mal anhören, aber dann muss auch wirklich was Interessantes passieren, sonst werden mir die Beine schwer und der Durst groß.
Yehuda Kornfeld davor nur mit Akkustik-Gitarre und jemandem mit Synthie. Ich bewege mich nicht so sicher im Liedermacher-Genre, so dass die Vergleiche hinken können, aber am Ehesten kam mir schon Nick Drake in den Kopf, da Yehuda atmosphärisch ähnlich agiert, auch gar nicht so sehr viel anders singt und sogar dieses Fließen der gezupften Melodien einnert an Drake. Dazu kommen bei ihm aber leicht orientalisch angehauchte Backgrounds. Es schwirrt immer etwas mit, so ein eher grusliger Soundteppich. Das bringt schon Spannung. Aber insgesamt ist das für meinen Geschmack im Moment zu ruhig.
Wenn ich wählen müsste, würde ich aber immer gerne zu ihm zurückkehren, wenn ihr versteht, was ich meine.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert