The Teamsters, Brain Traps – Köln, Sonic Ballroom (50 Zuschauer)
Das Londoner Raw-Beat-Trio auf zweitem Triumphzug durch Deutschland. Vor einem halben Jahr im Tsunami offensichtlich etwas derangiert oder klammgefeiert, wackelig, schüchtern und vor kleinem Publikum, waren sie heute wie ausgewechselt, trotz dem für die 4tägige Minitour ein neuer Schlagzeuger (Beat-Mike, Astronauts/Curlee Wurlee!) ausgeliehen und angespielt werden musste.
„Die neuen Milkshakes“ wie von einem meiner Begleiter verkündet, finde ich fast untertrieben, zumindest was die Kompositionen angeht. Niemand wird Einfluss und Legendenstatus der Milkshakes schmälern wollen, aber die Teamsters bewegen sich noch einen Schritt weiter von den Standards weg und haben wirklich tolle und griffige Kompositionen, einen ausgezeichneten Sänger und schmissige Rhythmen, die einem die Hüften unweigerlich ins Kreisen zwingen.
Davon kann man sich auch auf ihrem ersten Longplayer überzeugen, der durchweg klasse klingt und auf meinem Teller festklebt. Etwas wilder könnten sie vielleicht noch sein, haha.
Das waren übrigens die Brain Traps aus Köln vorneweg. Nach deren schnoddrig angesengtem Erscheinungsbild kamen die Teamsters geradezu brav rüber. Der schrabbelige Guitar-Stomp-Punk war mir leider einen Tick zu nah an den Black Lips angelehnt (vorallem über die parallelen Gesänge) und die Kompositionen auf Dauer zu langweilig. Die Rhythmik an sich stimmte, auch wenn das Drumming kraftlos und wackelig war, Stimmen haben sie gute, was ja nach wie vor alles andere als Standard ist in deutschen Bands, die Gitarren lärmen gut und sind auch angenehm verstimmt. Jetzt noch bessere Songs, dann fangen sie auch mein Hirn. Die Ausgangsbasis ist da!