Die goldenen Zitronen – Düsseldorf, ZAKK (350 Zuschauer) Foto: Gina
Ich hab ja mal andernorts hier schon geschrieben, dass es für mich 5 deutsche Bands gibt, die relevant sind, in einer Art, dass sie die Musikwelt hier verändert und Massstäbe gesetzt haben. Eine davon sind die goldenen Zitronen und sie bleiben es, ganz besonders auch nach diesem Konzert.
Die Basis ist seit längerer Zeit ja schon die Elektronik, aber die Einwürfe besonders von Teds Gitarre sind fies wie Stacheldraht. Auch am Keyboard wird gerne mal zähnefletschend in die Tasten gehauen. Darüber Kameruns Stimme, immer noch das proklamierende wortwitzige Jungengenörgle wie seit eh und je.
Die Band ist eine Maschine, Zahnrad greift in Zahnrad. Jeder wechselt dauernd das Instrument, man reicht sich die Hände und es klappt wie am Schnürchen. Dennoch behalten sie immer noch ihren Schnodder, sind nach wie vor Punk as shit, frech, dreist, revolutionär, tun was sie wollen und tun es gut! Der Rhythmus greift immer und reisst immer mit. Und sie haben Spass. Sie suchen sich mit Blicken. Eine Einheit. Ich glaube, die grosse Kraft dieser Band ist die Einheit … und, dass sie sich mögen.
Und wo Kameruns Ansagen immer Textcharakter haben und den deutschen Formularitätenkleingeist imitieren, sucht Gaier dann doch auch mal den direkten Dialog, stellt Fragen und gibt Antworten. Gaier und Kamerun sind ja definitv richtige Showtypen. Die kannst du überall hinstellen und sie liefern ab, bauen auf, unterhalten.
Grosse Kunst. Grosse intelligente Band mit höchst internationalem Format.