The Sex Organs – Berlin, Wiener Blut (ca. 80 Zuschauer)
Wie gut geht Trash? Schau dir einfach die Sex Organs an, weil besser kann man Trash eigentlich nicht mehr machen. Hier ist alles drin was rein muss. Ein stimmiges Image aus dem 60s-B-Trash-Movie-Genre mit super lustigen Ideen und richtig tollen Fotos. Umwerfender Humor mit den riesigen und richtig gut gemachten Kostümen. Super-trashy 60s-Punk mit rudimentärsten Mitteln (Gitarre und Stand-Drum). Dazu aber tolle Kompositionen, mit einfachen aber nicht langweiligen Riffs und Stampf-Rhythmen, die aber interessant, abwechslungsreich und schmissig genug sind, damit das Ding schön auf dem gewünschten Level bleibt. Auch der weiblich-männliche Kontergesang ist perfekt inszeniert und wechselt sauber durch. Dass es mal gehörig holpert, gehört einfach dazu, quasi als Stilmittel. Und die Texte passenderweise schön aus der unteren Schublade, aber ohne jetzt wirklich total geschmacklos zu sein.
Das ist gar nicht so einfach, wie es aussieht. Die wissen aber natürlich wie man’s richtig macht. Sind schließlich keine Anfänger. Sie ist Bandleader und Namensgeber bei den Jackets aus Bern, die eher 60s orientiert sind, während er bei den Amsterdamer Anomalys den totalen Primitive-Trash-Punk spielt, beides extrem gute und erfahrene Bands. Und für die Sex Organs macht es die Mischung aus, zumindest für mich. Mir hat es sehr gefallen, dass die Riffs einfach ne Nummer punkiger sind.
Die Sex Organs machen Spaß, weil sie selbst auch ne Menge Spaß dabei haben. Das ist einfach die allerbeste Triebfeder und überträgt sich dann ganz von selbst auf die anwesende Meute. So auch in Berlin nur lachende Gesichter. Eine Band wie die Sex Organs ist es, was die Welt braucht. Ende der Durchsage!