Beat Invasion #6 mit The Knight Shades, The Limboos, The Satelliters – Berlin, Quasimodo (ca. 250 Zuschauer)
Die Knight Shades (Foto) aus New York hatten in Berlin ihren ersten Gig der Europa Tour und mussten zudem auf ihre Organistin verzichten. Die Story dazu hab ich jetzt vergessen, meine aber, das hatte was mit Ausreiseverbot zu tun. Cooool!
Leider merkte man ihnen beides an. Sie wirkten etwas jetlagged und das ganze Set stand ein wenig auf wackligen Beinen. Aber auch die Kompositionen waren doch ziemlich am Standard orientiert, so dass ich hier empfehle, Kai Beckers hochgeschätztem Urteil zu folgen, der hinterher sein Bestes tat, sie für die Umstände zu entschuldigen. Behaltet mir die Knight Shades also fein im Auge, meine Herrschaften, ja?
Mit ihren schwarz-gefärbten Haaren und sonnenbebrillten Augen sind sie übrigens die modellgegossenen 60s-Rockstars und für mich persönlich reichten daher auch schon Optik und Habitus für ein positives Urteil.
Bei den Limboos schieden sich dann die Geister. Einer meiner Freunde aus NRW meinte, dass solche Bands bei den Leverkusener Jazztagen hoch und runter spielen würden, was mich wirklich zum Lachen brachte und ja, auch ich tat mir selbst schwer und musste nur daran denken, dass der Name ziemlich passend ist.
Doch nicht nur ein wenig Exotik hatten sie zu bieten, sie verbanden mehrere Jahrzehnte der Pop- und Rockmusik, was am Ende aber in einer sehr hochwertigen, homogenen und gut aufgebauten Show mündete. Sie können nicht nur sehr gut spielen, sondern ihr Set auch inszenieren und sind dabei jetzt nicht ZU technisch. Jaaaaa, schon nah an der Grenze, aber ich sehe auch viel echte Leidenschaft und finde daher, dass die Limbos das Festival bereichert haben. Sie sind kein Punk und sie scheinen Ambitionen für Größeres zu haben, aber … ohne jemals auf den Leverkusener Jazztagen gewesen zu sein, würde ich dennoch nicht soweit gehen, diese Meinung zu teilen.
Dann war es Zeit für die nächste Jeansjacken-Gang und einem Schwenk zurück zum Garage-Punk. Den Satelliters kann in Deutschland kaum einer das Wasser reichen. Ich weiss schon gar nicht mehr, wie oft sie gesehen habe und wann mein erstes Mal mit ihnen war. Ganz sicher aber war es im Jugendhaus Degerloch und sie trugen noch die Bankräubermasken. Soviel Erfahrung, soviel Drive, so viele 1a Songs. Einfach total entspannt, ohne Muss zur Gefälligkeit und voller Spaß dabei. Diese Band ist immer ein Garant und rundete so auch die sechste Beat Invasion perfekt ab.