Oiro, Van Urst – Berlin, Schokoladen (100 Zuschauer)
Van Urst würde ich mangels eines wirklichen Kategorisierungs-Wissens dieses Sub-Genres als EmoPunk bezeichnen. Neben dem meist sanften Gesang wird dann aber auch mal unvermittelt in Grindcore-Gebrülle gewechselt.
Darunter liegt ein klares Emo-Melodie-Schema, das sich harmonisch sehr im bekannten Hörbild wieder findet, manchmal schlägt es sogar fast über in The Cure-sche Passagen, bevor es ab und an mal kurz in die Halftime zum Moshen geht. Doch obwohl dieses Gebräu sich ausgiebig am vorhandenen Material bedient, machen sie ihr eigenes Ding draus und sind wirklich gut und wenn man’s positiv ausdrücken möchte: variabel.
Oiro dann die erhoffte Stimmungsbombe, vorallem über das schnoddrige Auftreten und die wirklich lustigen und keineswegs platten Ansagen. Auf sowas hab ich eigentlich lange gewartet, dass mal jemand wieder so locker und ironisch mit sich und dem Publikum flunkert.
Die Gitarre ist dazu wirklich alleinstehend bei deutschen Bands. Von richtig gut bis fast schon sensationell. Das hört man so auch auf den Platten.
Ziemlich gewöhnungsbedürftig ist der Drum-Computer, den sie wohl seit ner Weile einsetzen. Das nimmt wirklich ne Menge Wumms vom Teller. Hab ich bei anderen Bands aber auch schon wuchtiger gehört. Ich frage mich, ob’s keine Drummer in Düsseldorf gibt, die bei so ner tollen Band spielen können?
Gesang, Texte, Aussage, Auftreten, wirklich top of the punks: Oiro!