The Holydrug Couple – Köln, King Georg (30 Zuschauer)
Kennt Ihr diese Situation in Filmen, wenn die Charaktere, inmitten der Verwirrung der eigenen Handlung, in eine Bar gespült werden und dort eine total seltsame Live-Band spielt, etwas, das man nie erwartet hätte, das aber kurz verharren, Eigenartigkeit aufsaugen und eine weitere Note in den Zusammenhang eines merkwürdigen Filmes bringen lässt. Das wo man sich hinterher erzählt: “… und die Szene erst, wo die in diesen Club kommen, wo diese abgefahrene Band spielt…”
So müssen sich die Leute gefühlt haben, die später im Laufe des Konzerts des Holydrug Couples im King Georg aufkreuzten und staunenden Auges auf dieses blutjunge Quartett schauten, das total versunken auf dem Höhepunkt des 20minütigen Abschlusssongs ihres Sets steckte.
Viel Gefühl, viel Introvertiertheit, viel Syd Barrett aber auch ein klein wenig aktuelles Shoegegaze, insbesondere über die stark sphärisch effektierte Gitarre und die betont unaufdringliche Performance. Eine kleine Heimorgel, viel harmonische Akkorde und wenig aber sehr tragender Gesang. Obwohl die Musik keineswegs happy ist, verströmt sie trotzdem ein sehr wohliges Gefühl. Dazu den schüchternen Burschen zuzusehen, lässt einem wirklich das Herz aufgehen.
Der Gitarrist fummelte vielleicht ein wenig zuviel an seinen Effekten rum, weswegen ich mich irgendwann so hinstellte, dass ich das nicht mehr sehen musste und nur noch die weggetretenen Gesichter sah. Ab da war es perfekt. Ein wirklich wunderschönes Konzert.