The Appleseed Cast, June Miller, Yellowshark – Köln, Artheater (ca. 80 Zuschauer)
Postrock. Aha. Hab ich schon drüber reden hören und ich konnte mir daher auch was drunter vorstellen, dennoch gebe ich zu, dass dieser Begriff auch schon mal anders besetzt war und ich mich immer erst dran gewöhnen muss, wenn die Kids alte Worte neu verwenden, weil sie nicht wissen, dass das schon mal da war.
Ich bin hier nur hin, weil es nach der Beschreibung im Stadtmagazin die interessanteste Option des Abends war, handelte mir aber von den wundersamerweise getroffenen Bekannten gleich verständnislose Blicke ein, da ich die Band nicht kannte (“Häh?”).
Den Namen der Hauptband werde ich allerdings auch in 100 Jahren nicht auswendig aufsagen können. Das waren Amis und sie machten exakt das Gleiche wie die Band davor, so dass man schwer obhin konnte, sie nicht zu vergleichen, was mir erneut Verständnislosigkeit, fast schon Abneigung einbrachte, da ich June Miller aus Italien (und diesen Namen KANN ich mir merken) schlicht und einfach besser fand.
Sie waren vielleicht nicht so cool wie die Amis – wobei die auch nicht wirklich cool waren, haha – und nur einer hatte den typischen, nun aber langsam wirklich aus der Mode kommenden Bart, doch musikalisch waren sie interessanter, das Zusammenspiel und die Sounds waren detaillierter abgestimmt, die Harmonien und Kompositionen sehr stimmig, der Sound absolut brilliant. Wo der Trommler der Amis unaufhörlich durch seine Kessel rührte (wenn er nicht in den Pausen herzhaft und ansteckend gähnte) und dann manchmal auch nicht ganz sicher in der Time war, da war June Millers’ Gespür für weniger-ist-mehr deutlich glücklicher gewählt. Und wo wir jetzt schon beim Rundumschlag sind … auch deren Gesang war besser. Punkt.
Einzig bleibt zu zweifeln, ob – und das gilt dann aber für beide Bands -die nicht so klangen wie Millionen anderer ihrer Gattung. Und da haben sie nun Glück, da ich ja nix kenne in der Musiksparte, die sich heute Postrock nennt.
Yellowshark hab ich leider verpasst.