Garageville No. 5 mit The Courettes, The Asteroids, The Scumbugs, The Ar-Kaics – Hamburg, Molotow (ca. 250 Zuschauer, ausverkauft)
Zwei Abende Garagenpunk mit internationalem High-Quality-Lineup in den wilden Gassen der Hafenstadt. Beatniks, Punks, Freaks und Snobs bis zum Abwinken. Danach Party, länger als man es aushält.
Zu Beginn das dänisch-brasilianische Duo The Courettes mit 60s Lo-Fi-Punk nicht ohne Headcoatees Charm. Gute Songs, guter Sound, eine hübsche Dame an Gesang und Gitarre, nicht immer ganz sattelfest bei dem was sie tat, was der Sache aber stilgerecht nicht abträglich ist. Der Drummer eine Kanone fürs Auge und den Beat. Danach die Asteroids aus Giessen. Weniger wild, klassischer, geradliniger, insgesamt ein Tick biederer, dafür mit voller Kombo breiter im Sound. Auch in der Einstellung sind sie etwas offener. Nicht so sehr die Hardlinerfraktion, was mir lieber ist, weil nicht so verkrampft.
Danach Gelegenheit für die Scumbugs aus Norwegen mit ihren Ameisenmasken und einer exaltierten Show wieder Fahrt auf der Weirdness-Skala aufzunehmen. 100 Punkte für den Organisten, der den coolsten Job des Festivals hatte. Hinterundwiedermal Tasten drücken, bisschen Backgroundsingen dafür umso öfter Kurze hinter die Maske schütten.
Am Ende des ersten Abends dann die ganz grosse Qualität mit den Ar-kaics aus den USA. Die einzige Band mit wirklich perfektem Sound, eigenwilliges Songwriting, erstmals am Abend auch mit viel Gefühl. Die offensichtlich simplen Punk-Tunes wurden von Song zu Song vielfältiger und überraschender. Das Mädchen an den Drums fast wie Peg von den Gories, primitiv aber fantastisch gut in Time. Als letzte Band des Abends waren sie vielleicht etwas zu introvertiert, quasi das Gegenteil von King Salami am nächsten Tag, für mich dennoch die angenehmste Überraschung des Festivals.