Alte Sau, Lime Crush – Berlin, ://about blank (ca. 120 Zuschauer)
Jens Rachut ist in Schaffen und Person einzigartig in Deutschland. Das muss einfach so gesagt werden. Als ich ihn vor zwei drei Jahren in Köln mit Kommando Sonnenmilch sah, hatten ihm die damals noch blutigen Nerven derart an die Wand gespielt, dass ich Schreckliches befürchtete. Zum Beispiel einen Generationswechsel. Aber heuer ist klar, dass die Nerven eine Ausnahmeband sind und Rachut, ungeachtet seiner Legende, sich ganz treu immer wieder neu erfinden kann, immer wieder wunderschöne Rattenlochpoesie entwirft und niemand sich Sorgen machen muss, dass er fad wird.
Mit Alte Sau bringt er Altgewohntes, kleidet es aber ungewohnt. Ein Synthie ist die Basis, macht alle Melodie und alle Bässe, ziemlich waveig, aber überall liegen natürlich dissonante Tretfallen, um das Ganze etwas für unser, an Widerborstigkeiten gewöhntes, Ohr anzupassen. Das Schlagzeug direkt, mitreissend, auch waveig, aber rumpelnd, so wie Rachuts Stimme. Und dazwischen, gerne gehört, der Mädchengesang. Man muss das lieben, auch wenn das schon soviele Leute lieben, dass dann auch mal etwas komisches Publikum zusammenläuft … und mitgröhlt, herrje. Naja, man ist halt “glücklicherweise” nicht alleine auf der Welt, seufz.
Lime Crush sind eine Punkband aus Wien. 2 Mädchen, 2 Jungs. Haben mir eigentlich sehr gut gefallen, aber ich habs nicht so richtig mitbekommen, weil sie schon spielten als wir ankamen und ich mich erstmal etwas an die neue Location gewöhnen musste.