Efrim Manuel Menuck Plays High Gospel – LP (2011, Constellation Records)
Ich weiss nicht … ich hab den Zugang zu den sogenannten Post-Rock-Gruppen nie geschafft. So sehr die auch bemüht sind, auf Emotion zu setzen, so wenig erreicht sie mich. Mir sind diese Bands viel zu technisch, hängen über ihren tischtennisplattengrossen Effektboards und türmen Sounds, die keine Nähe zu mir erzeugen können.
Nun haben sich Godspeed You! Black Emperor zwar ausgiebig dagegen gewehrt, diesem Genre übergeordnet zu werden (ja, übergeordnet, denn sie wurden quasi schon als die Päpste dieses Stils hingestellt) und ich finde auch überhaupt nicht, dass sie da reinpassen. Was sie aber für mich gemeinsam haben ist, dass alles was sie an Musik produzieren völlig an mir vorbeigeht.
Und das, obwohl die Voraussetzungen spannend klingen, denn erstmal bin ich priinzipiell keinem Experiment gegenüber abgeneigt, dann hatten sie von Anfang an das Konzept, keine elektronischen Klangerzeuger einzusetzen, sondern nur Gitarren und Co und wenn man dann noch bedenkt, dass sie so wenig Zeit hatten, sich auf ihren ersten Auftritt vorzubereiten, dass sie beschlossen, einfach nur eine Note zu spielen, dann blüht eigentlich schon ein ganzer beschissener Valentinstag in mir herauf. Aber was auf dem Papier gut klingt, muss es ja nicht auch in der Realität.
Ich kann es eigentlich gar nicht beschreiben, ich kann es noch nicht mal unterscheiden, was mir daran nicht gefällt, ausser, dass es distanziert klingt und mich nicht berührt.
Und das trifft auch auf das vorliegende Soloalbum eines der Gründungsmitglieder, nämlich Efrim Manuel Menuck zu. Es gibt Rauschen, Fiepen, Brummen, manchmal eine sich eher hintergründig wiederholende Bass-Linie und dazwischen auch mal minimale, fast schon an Songs erinnernde Titel, zu denen teils sogar ein wenig gesungen wird, aber natürlich nur mit viel Hall und mehrere Stimmen, irgendwie weit weg und entrückt, fast schon so Fleet Foxes-like … will sagen: Belanglos, bedürftig, uncool, ja.
Dabei sind die Typen eigentlich ziemlich cool … auf dem Papier sag ich jetzt mal …, da sie eine gewisse Verweigerungshaltung gegen das Establishment an den Tag legen, die sie unprätentiös und sympathisch macht.
Alleine … es nützt nichts. Meins sind sie nicht. Ich finde sie langweilig und deprimierend.