The Jackets, Connection 99 – Berlin, Wild At Heart (120 Zuschauer)
Gut gefülltes Wild At Heart natürlich, wenn eine der aktuell angesagtesten 60s-Garage-Bands spielt, nämlich die Jackets aus Bern.
Vorneweg allerdings erstmal die Connection 99 aus Neuss, eine langjährig bestehende Beat-Punk-Powerpop-Kapelle. Der Name sagt eigentlich alles und der Sound trifft sich auch genau in der Mitte. Sie sind sehr vital und machen durch diese genreauflösende Lockerheit ne Menge Spass. Leider waren sie über ihre gesamte Karriere viel zu wenig präsent aber wer sich rar macht, kann auch zur Legende werden, zwinker zwinker. Mir haben sie sehr gut gefallen.
Die Jackets dann wie immer. Strammer, super eingängier Sound, manchmal vielleicht einen Tick zu eindimensional. Sie sind aber eine geölte Livemaschine, spielen in Europa und mittlerweile auch den Staaten hoch und runter, haben 4 LPs und eine Reihe Singles veröffentlicht.
Das Besondere an den Jackets ist klar der Unterhaltungsfaktor, den sie live auf die Bühne bringen. Der theatralische Background der vielseitig aktiven Künstlerin Jackie Brutsche brint den besonderen Reiz in die Suppe (oder wie sagt man?). Bei den Jackets ist sie Jack Torera, das geheimnisvoll, fast angsteinflössende Wesen mit gruseliger Augenschminke.
Natürlich ist das alles humorvoll gemeint, aber der Arschtritt darf trotzdem nicht fehlen.
Jackie hat noch die Sex Organs, bei Bassist Schmidi weiss ich wenigstens, dass er auch Film-/Theatermusik macht. Das hier ist ein vollprofessionelles Unternehmen, die Qualität nicht zufällig und dass auch einer interessanten Band eine derartige Anzahl an Auftritten nicht vor die Tür fällt, sei mal ganz nebenbei auch all denen nahegelegt, die noch an den Weihnachtsmann glauben. In 2021 gründen sie sogar ihr eigenes Label. DIY aus dem Lehrbuch, Leute! Nachmachen!