Die goldenen Zitronen, Skills – Berlin, Festsaal Kreuzberg (ausverkauft)
… also wenn schon das Ambiente oder die Bands an sich einen genussvollen Abend erschweren, dann möchte ich wenigstens schnell trinken und rauchen können. Beides ist in Lokationen dieser Dimension schwer bis unmöglich, manche kriegen das halbwegs hin, die meisten eher nicht. Die Erschwernis steigt mit der Besucherzahl und erleiden den Katastrophen-Status, wenn das Ausverkauft-Schild draußen hängt.
Rauchen muss man in nem Laden dieser Dimension natürlich auch draussen, so dass ich mir, als ich ENDLICH mein erstes Bier in der Hand hatte, zur Erholung einen Stengel vor der Tür gönnte. Zurück positionierte ich mich schon mal strategisch günstig um eine kommende Flaute am Tresen abzupassen und sah mir das Geschehen der Vorband Skills aus der Ferne an. Band ist natürlich falsch. Das sind zwei Performance Künstlerinnen, die elektronische Livemusik dazu produzieren und meist gesellschaftspolitische Themen vertreten, im Rahmen eines Zitronen-Konzerts daher inhaltlich passen, musikalisch eher nicht. Und daher für mich auch eher aus der Ferne ausreichend.
Kam dann einer mit hochgezogenen Augenbrauen angewackelt, den Zeigefinger auf den Wartepulk am Ausschank, glotzt mich an und fragt mich, “dass dies wohl nicht allen Ernstes der einzige Ausschank sei”, was einem ja dann so das Gefühl gibt, wenigstens nicht der einzige zu sein, dem das übelst aufstösst.
Auch wenn der Veranstalter gewechselt hat und der Umbau der Theke eine Verbesserung gebracht hat, ist das hier immer noch nicht nachvollziehbarer Schwachsinn, denn die könnten dreimal soviel Bier verkaufen, wenn überhaupt schon mal etwas mehr Personal da wäre.
Das Gedrängle kann ich leider auch nicht mehr ab, so dass es eigentlich gar keinen halbwegs akzeptablen Platz mehr gab im Saal und ich die Zitronen ausnahmeweise mit Zwangsabstand sah. Die neuen Songs müssen wiedermal erst bei einem ankommen, was aber nachwievor für deren Qualität spricht.
Als Fazit bleibt aber ein ärgerlicher Abend, siehe Eingangsnotiz. Mehr muss eigentlich nicht gesagt werden … und das an einem Abend, an dem eine Band spielt, die langsam aber sicher (zumindest den heutigen Stand betrachtet) meiner eigentlichen deutschsprachigen Lieblingsband den Rang abläuft!!!