The Morlocks, Ghost Lee – Berlin, Urban Spree (200 Zuschauer)
… und ich hab geschrien! Wisst ihr wielange ich auf keinem Konzert mehr geschrien habe? Was letztes Jahr im Bassy, wie immer dort, ok aber bei weitem keine Sensation war, hat sich jetzt zu einer entpuppt. Das aktuelle LineUp der Morlocks ist ein Killer! Leighton Koizumi ist nachwievor ein superlustiger Entertainer und hat eine phantastische Stimme.
Die restliche Gang besteht aus den beiden Deutschen Bernadette Pitchi (Gee Strings) und Oliver Pilsner (The Magnificient Brotherhood u.a.), dem Sarden Marcello Salis und dem berüchtigten Niederländer Rob Louwers an den Drums. Insbesondere auch bei ihm fällt es schwer, sich vorzustellen, wie die Band vorher ohne ihn klargekommen sein kann. Diesen Abend zu toppen wird eine schwere Aufgabe für das junge 2019.
Dabei klagte Bernadette noch vorher über Equipment-Probleme am ersten Abend der Tour. Und wie lustig, dass es auch am heutigen Abend Schwierigkeiten gab, diesmal aber am Bass-Amp, der bei Ghost Lee noch fabelhaft funktionierte. Doch die fast halbstündige Aktion mit schliesslichem Komplettabbau des Stacks und Neuaufbau von vermutlich hinten im Laden rumliegendem Kram war quasi nicht nur unhörbar, nagte aber vorallem auch keineswegs an der Tatkraft der Wesen aus dem Dunklen mit dem unstillbaren Hunger auf die Eloy, hahaha. Recht so! Ich fand an der Zeitmaschine immer nur einen Fehler und das war das mögliche Happy End. Ich hätte mir gewünscht, die Morlocks hätten ihre Schreckensherrschaft ausgedehnt und diese langweiligen tumben Blondies alle aufgefressen.
Im Urban Spree legten sie jedenfalls los wie die Hunnen und frassen sich mit viel Können, tollen Kompositionen und einem perfekt abgestimmten Set in unsere Herzen. Die sind eigentlich schon so gut, dass den Sprung auf die grössere Bühne schaffen können. Ich bin gespannt.
Ghost Lee, die ich immer noch für ihren Smash-Hit ‘Doubles’ liebe, deren Psychedelic Rock für meine Begriffe aber immer noch zu wenig vom dem schöpft, was ‘Doubles’ vorgeschossen hat, bahnten dennoch solide den Weg für die aktuell in Düsseldorf verheimateten Menschenfresser. Das war wirklich ein sehr unterhaltsamer Abend.