Pale Lips, Kaczka – Köln, Sonic Ballroom (ca. 40 Zuschauer)
Für einen Montag ganz ordentlich besucht, das Konzert der kanadischen Rumpel-Punkerinnen Pale Lips. Eigentlich ein blöder, weil falsche Fährten legender, Name für eine lustige und sehr schräge Truppe, die sich jenseits des Schönheitsdrucks der Modebranche in einer angenehmen Freiheitszone befinden und damit ganz einfach ne Menge Spass machen und ein Vorbild für alle Mädchen sein sollten, die glücklich sein wollen. Die Musik ist ok, die Damen sind gut genug, um sich die Bemühungen mit dem charmanten Diletanttismus ersparen zu können, doch glücklicherweise dann doch schlecht und unambitioniert genug, um Verkrampfungen ala Coathangers im Rückwärtsgang zu überholen. Den Preis für Originalität wird ihre Musik nicht gewinnen, aber für unaufdringliche Lockerheit und damit souveräne Coolness auf alle Fälle.
Kaczka ist eine Kölner Band, die sich teils vor die Bühne stellen, dem alten Hardcore-Motto folgend, “wir sind so wie ihr” … ja, mein Gott, kann man machen. Die Idee, eine Akkustikgitarre durch Effekte und Amps zu jagen, kann man auch machen, wobei ich der Meinung bin, dass das am Ende auch nix besser macht als eine andere Optik. Die Musik schwankt zwischen Emo-Core und Math-Rock (hahaha, den Begriff benutze ich zum ersten Mal). Ganz ok, vorallem die Sperrigkeit gefiel mir zunächst ganz gut, wurde im Verlauf des Konzerts dann aber doch ziemlich anstrengend. Trotzdem: Die Leidenschaft ist da, der Kickin Ass Gemeinde sei Kaczka empfohlen.
Eigentlich aber für beide Bands keine gelungene Zusammenstellung, da die Grundatmosphäre komplett anders ist.