Les Synapses – Köln, Sonic Ballroom (100 Zuschauer)
Ein sehr versöhnlicher Herbst eines Konzertjahres, das mit absoluten Highlights nicht um sich geworfen hat. Die durchgeknallten Franzosen aus Le Havre aber haben den Sonic Ballroom nun bereits zweimal dieses Jahr zum Ausflippen gebracht.
Die Musik ist gar nicht einfach zu beschreiben, da die Mischung sehr interessant ist und sich auch in einem gemischten Publikum niederschlug. Am deutlichen wohl die Basis im French-Freak-Beat, die Arrangements uferten aber teilweise ganz und gar aus, fingen sich aber immer wieder rechtzeitig ein, so dass man den einen oder anderen Hippie sehen konnte, doch nicht die Gefälligkeitsduseligkeit der Lahmen sondern den widerspenstigen knorrigen Charakter eines wilden unbezähmbaren Geistes. Psychedelic, Beat, Gainsbourg, Dutronc und Nonkonformität in bester Harmonie.
Die Synapses sind nicht mehr jung an Jahren, doch ihre spielerischen Arrangements zeugen von kindlicher Experimentierfreudigkeit. Eine eerie Orgel, eine zunächst zurückhaltende Gitarre, die sich im Laufe des Konzerts zu immer extremeren Fuzzorgien antrieb. Und dazu viel Tanzbarkeit, variable Rhythmik und sympathische, verrückte und gut aussehende Typen. Ich war extrem müde, doch die Synpapsen liessen mich das vergessen. Sehr sehr schönes Konzert.