The Bloodhounds – Köln, Sonic Ballroom (70 Zuschauer)
Retro-Band aus LA. Garage ist das auf gar keinen Fall, denn dazu sind sie nicht wüst genug. Sie spielen sehr sauber, eher ne Mischung aus Mariachi und 50s-Rock’n’Roll als Punk. Der Sänger war nicht gut, konnte sich stimmlich kaum durchsetzen. Die Spielweise und das ganze Auftreten der Band hatten keinen Biss, nur fade Energie, keinen Hüftschwung, nur einen Knicks.
Beim Kaffeekränzchen im Altenheim wären sie besser aufgehoben gewesen als im Sonic Ballroom. Aber dem dankbaren Kölner Publikum war es recht. Man erging sich in Freude und Trunkenheit … aber nicht so der gähnende Onkel, der das alles nur im Sitzen ertragen konnte und dann am Ende doch noch böse wurde:
Tiefer im Set erhärtete sich der Verdacht, dass sie mehr Covers spielten als zulässig und erschwerenderweise präsentierten sie diese in ihrem eigenen schlaffen Beat. Eigene Interpretation? Durchaus eine legitimierte Herangehensweise. Wenn das aber so schlecht gemacht ist, dass mancher Song kaum zu erkennen ist und wenn man dabei sogar so dummdreist ist, sich an Heiligtümer heranzuwagen, die man gar nicht oder nur dann covern darf, wenn man es besser macht als das Original, … dann erbitte ich mir, festzustellen, dass wir hier nicht beim Törtchenessen sind. Das Feingefühl einer Band ist ausserordentlich wichtig und entscheidend bei der anschliessenden Sache mit demTöpfchen und dem Kröpfchen.
Bands wie die Bloodhounds können uns leider keine Orientierung bieten. Im Tanzcafe gerne, aber nicht da wo Geschichte geschrieben werden soll.