Guz – Köln, Tsunami (40 Zuschauer)
Netter Typ, quasi ein Alleinunterhalter/Singersongwriter, der absichtlich überlange, lustige Ansagen macht, die leider etwas zu voher ausgedacht und auswendig gelernt sind. Er bringt das super rüber, aber die Spontaneität ist halt nicht so sehr da, wenn dann mal das Publikum mal was einwirft.
Er gibt den Rhythmus immer über die Drum-Maschine vor und spielt dann wahlweise mit akkustischer oder einer wundervoll schrägen E-Gitarre drüber, was wirklich saugut ist. Die Basisharmonien sind sehr poppig und eingängig, die Refrains haben Mitsingqualität und seine Stimme ist warm und … ja, fast schlagermässig, was aber – bei Gott – durch seine aberwitzigen Texte wieder ad absurdum geführt wird.
Seine Texttiraden sind manchmal wirklich preisverdächtig in Geschwindigkeit und Wortwitz, seine Instrumentierung abwechslungsreich und stets stimmig, die Rhythmen tanzbar.
Er lässt es sich aber nicht nehmen, bei jeder Gelegenheit an seine Punkvergangenheit zu erinnern und die spürt man nicht nur in den schnoddrig-skurilen Texten, sondern auch in seinem Drang, immer mal auch was kaputt zu machen. Mal ists ne schräge Gitarre, mal ein frecher Blick, mal ne subversive Textpassage oder -message.
Guz ist ein Guter. Seine Fans waren nicht ausserordentlich zahlreich aber treu. Sie kannten seine Lieder und sangen gerne mit.
Mir persönlich war’s am Ende dann aber doch leicht langweilig.