Majmoon, Valborg, Nicoffeine, Genetiks – Sa. 02.11.2013 – Köln, privat

2013 Live

Majmoon, Valborg, Nicoffeine, GenetiksKöln, privat (ca. 60 Zuschauer)
Blu Noise Abend:
Genetiks aus Nürnberg ist astreiner NewWave-Punk mit deutschen Texten. Bolzengeradeaus und schnell. Hürden werden weder umfahren noch umschwenzelt noch übersprungen, sondern plattgefahren. Leider kam ich zu spät und sah nur die letzten beiden Songs.
Nicoffeine eine Gitarrenfeedbackorgie mit Basseruptionen und einem sehr wilden Schlagzeug. So sehr ich Noise und experimentelle Musik mag, ging das doch nicht ganz in meine Richtung. Meine Wilden haben ihre Wurzeln im Psychedelic-, Indie- oder im Klassik-Experimental-Underground. Bei denen hier waren deutlichere Rock- oder gar Metalreferenzen. Mir war das auch etwas zu hektisch. Ich krieg’s allerdings durchaus auch hin, Metal Machine Music und die neue Body/Head hintereinander am Stück anzuhören. Wer das auch schafft, der darf zu mir sagen, dass ich zu weich für Nicoffeine bin, haha.
Die Metalband Valborg dann nicht so mein Ding. Man weiss ja, dass grundsätzlich alles irgendwie ne gute Einstellung hat, das hier spielt, das heisst ja aber nicht, dass es jedem gefallen muss.
Majmoon aus München hätten Robert Fripp gefallen, bzw. wenn er heute im selben Alter wäre, würde er bestimmt fragen, ob er bei ihnen mitspielen darf. Wir hören also Art-Rock (ja, so würde ich das nennen), mit clever verschachtelten Strukturen, der aber nie selbstgefällig wird. Also fernab von dem, was man Prog nennt. Hier macht jeder Riff Sinn. Der Grat zum Avandgarde ist nah, besonders wenn der Gesang kommt, aber noch sind wir beim Rock. Auch die visuelle Unterstützung in Form von meist abstrakten Formen, Linien, Kreisen, die sich wie Flatlines über den Körpern der Musiker zogen, unterstützte den künstlerieschen Aspekt, dessen Rolle schon dadurch gewürdigt wurde, dass er mit auf der Bühne stand, wie der vierte Musiker. Majmoon waren echt geil, auch nicht total mein Ding, aber gute Typen, sehr hohe handwerkliche Qualität, Tiefe im Gefühl, den Kompositionen und der Gesamtaussage. Sympathischer, bescheidener Haufen, bei aller Kunst. Beeindruckend!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert