Detroit Cobras (the) – Sa. 21.04.2018 – Berlin, Heimathafen Neukölln

2018 Live

The Detroit Cobras Berlin, Heimathafen Neukölln (ca. 600 Zuschauer)
Hm. Schwierige Nummer. Vor 15 – 20 Jahren fand ich die Detroit Cobras superklasse, obwohl sie nur Covers spielten. Aber sie spielten sie sehr rauh, groovig, rauchig, wild und sexy und, dass Greg Oblivian zu einem gewissen Grad involviert war, gab der Sache sowas wie das Gütesiegel. Partymusik für Punkrockers.
Tja, und irgendwann hatte ich genug davon. Die Welt dreht sich weiter. Ich dachte, die seien schon seit 10 oder mehr Jahren aufgelöst und irgendwie dachte ich eh, dass das nur so ein spassiges Seitenprojekt ist. Offensichtlich aber nicht, denn da sind sie wieder und zwar vor der Haustür. Hm … un nu? Ich hatte mich erstmal gar nicht um eine Karte bemüht und bin dann fast zufällig doch noch mit reingerutscht. Und dann latscht man da eben wo rein, wo man sonst eher nicht reinlatschen würde, kriegt Bier aus Plastikbechern für das man ewig lang anstehen muss und dann ist er einfach da, der fehlende Enthusiasmus.
Und auch die Band tat nichts, diesen wieder aufzubauen. Sängerin Rachel Nagy taumelte schon auf die Bühne während das Saallicht noch an war und machte einen irgendwie derangierten Eindruck, der dann auch während der ganzen Show über anhielt, so dass alle Leute nur noch darüber rätselten, was sie sich wohl eingepfiffen haben könnte. Darüber zu spekulieren, finde ich langweilig, denn sie sang eigentlich gut (wenn auch meist neben das Mikro) und desolates Auftreten ist nun mal als Grundbestandteil des Rock’n’Roll stets gern gesehen. Aber sie waren auch einfach lahm und das ist NICHT Grundbestandteil des Rock’n’Rolls.
Dazu scheint mir die Lokation, so schön das Theatergebäude auch sein mag, nicht für ein derartiges Rockkonzert ausgelegt. Es mag sehr schwierig sein, hier einen guten Sound reinzukriegen und wer weiss, ob die Beschallungsanlage für diese Art von Veranstaltung konzipiert ist. Nachdem was man zu hören bekam, Lautstärke inbegriffen, befürchte ich nein.
Nun bin ich möglicherweise tatsächlich schwer zu begeistern in meinem fortgeschrittenen Dasein. Ihr kennt das ja, so diese herablassende Art des … Habichallesschongesehen/Hautmichjetztauchnichtum, das mancheiner im Alter entwickelt – und ich schmücke mich damit, diese Haltung perfektionieren zu wollen – aber an diesem Abend war ich ausnahmsweise nicht der einzige, dem es nicht gefallen hat.

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