Steal Shit Do Drugs, The Jesus Christ Experience – Köln, Sonic Ballroom (ca. 50 Zuschauer)
Die halten sich für viel besser als sie wirklich sind. Seattles Proto Punks Steal Shit Do Drugs legen vorallem Wert auf Begriffe wie “ausschweifend”, “dekadent”, “chaotisch”, “wild”, “konfus”, “widerwärtig”, “nihilistisch” und was es noch alles für Begriffe gibt, die ganz böse und abscheulich klingen sollen, um sich zu beschreiben. So geben sie sich dann auch, sind es aber nicht. Begriffe wie Psych und Garage haben da genau so wenig zu suchen. Ja, die Gitarren sägen gerne mal etwas schräg, verursachen aber nur biederen Schaden. Der Sänger steht vor der Bühne und möchte gerne der ersten Reihe etwas Angst durch manisches Gehabe machen, aber das zündet nicht. Ich glaube er hat mehr Angst, als die freundlichen Leute hier im Sonic Ballroom. Das wirkt alles sehr aufgesetzt, man nimmt denen das nicht ab. Ich fand sie weitgehend langweilig und verstehe nicht, wie und warum man denen so eine lange Europatour gebucht hat, wo wir hier selbst weitaus schreckenseinflössendere Bands in jeder Kleinstadt haben.
Jesus Christ Experience davor mit Alternative Rock a la 90er. Damals war auch die erste aktive Zeit der Band. 23 Jahre waren sie aufgelöst und knüpfen jetzt da an, wo sie damals aufgehört hatten. Hab leider nicht sehr viel davon gesehen, war aber positiv solide und man merkt der Band an, dass sie das heute wie damals verkörpert. Das ist echt, auch wenn es sich im momentanen Zeitgeist etwas verstaubt anfühlt. Zumindest für mich.