Archive – Köln, Kantine (ca. 1500 Zuschauer, ausverkauft)
Nie gehört von, obwohl die schon 10 Platten oder so draussen haben. Ich konnte umsonst rein und hatte “was in der Art von Portishead” recherchiert. Ganz weit entfernt waren die tatsächlich nicht. In den instrumentalen Passagen zwischen oder mitten in Songs konnte das durchaus mal unheilvoll klingen. Am Ende überwog aber doch die geradlinige Melodie und die melancholische Seite war weniger introvertiert und zerbrechlich, sondern eher die elegisch-große Geste.
Zwei Keyboarder und Songwriter sind wohl das Main-Team, der Rest wird nach Bedarf neu rekrutiert. Keine Ahnung, warum denen die Leute immer wegrennen. Es ist aber stets von irgendwelchen Differenzen zu lesen.
Die Band sitzt in London oder mittlerweile Frankreich. Hatte nicht genügend Geduld das erschöpfend zu recherchieren. Da ich erst ankam als sie schon mitten im Set waren, konnte ich mich leider kaum ein paar Meter in den Saal bewegen, da es rammelvoll war. Dennoch für mich wieder die Bestätigung am Unterschied zwischen Archive und Portishead: Den weniger kunstvollen und queren Weg einzuschlagen, macht nicht automatisch bekannter. Auch mit einem von einem verstörten Inneren getriebenen Ding, das viele Psychosen auszulösen vermag, kann man, wenn man soviel Qualität wie Portshead in die Waagschale legt, durchaus auch für ein grösseres Publikum interessant sein. Denn – wer kennt schon Archive?