Gym Tonic – Berlin, Urban Spree (ca. 100 wechselnde Zuschauer, rein raus rein raus rein raus)
“Ich weiss schon, warum ich hier niemals her komme.” meinte mein Begleiter Björn. Das Urban Spree liegt im Partyviertel für unternehmungslustige Touris, nicht die völlig prollige Schiene, aber n bisschen schon. Draussen ist ein grosser Biergarten, es ist nicht uncool, ein Artistspot mit Galerie, Laden und Pipapo, aber dass da heute noch kurz ne Band im Keller spielt, wurde zwar als interessant empfunden, aber ich habe einige Leute rücksichtslos reindrängeln, Foto machen und wieder abhauen gesehen. Mehr als die Hälfte war ein Mitläuferpublikum. Jede andere Band hätte denen auch gefallen. Party on.
Dementsprechend war es für die Band dann aber doch ok, denke ich. Immerhin war der kleine abgefuckte Kellerraum vollgequetscht bis unter die Rohre und alle “hotteten ab” zu dem Synthie-NewWave-Punk der Gym Tonic, ein Mann mit Synthie, eigentlich auch das einzige, das richtig zu hören war. Wären wir nicht schon beim Soundcheck kurz unten gewesen, hätte ich nur ahnen können, wie die anderen Instrumente klingen, nämlich Gitarre, Bass und Drums, die allesamt von Mädchen bedient werden.
Gym Tonic sind neu, haben erst ein paar Auftritte hinter sich, schlagen aber schon richtig durch und befinden sich mit ihrem VerschwendeDeineJugend-Sound, mal in Englisch, mal in Deutsch gesungen, ganz im Trend. Auch mir gefällt das gut. Es rumpelt ein wenig, die Songs sind aber eingängig und mitnehmend. Keine grosse Kunst aber unterhaltsam und gut. Gerne wieder. Aber diesmal woanders, damit man nur Leute da hat, die sich wenigstens interessieren und nicht allen anderen auf die Nerven gehen.