Malin, Jesse – Sa. 05.03.2016 – Berlin, Auster-Club

2016 Live

Jesse MalinBerlin, Auster-Club (100 Zuschauer)
Jesse Malin ist ein ganz großer alter Held der New York Punkszene und Frontmann der zwischen 91 und 98 aktiven Band DGeneration (die allerdings in den letzten Jahren wieder mit einzelnen Shows und aktuell sogar mit richtiger Reunion und einem neuen Album von sich Reden machten), auf der Promotion Tour für sein viertes Soloalbum. Ich hab seine Solosachen nie gehört. Da war von Singer-Songwriter die Rede und ich stellte ihn mir mit Akkustikgitarre alleine auf der Bühne vor, bis ich zuletzt fast schon überraschend von diesem Auftritt erfuhr und der Artikel Vergleiche zu Springsteen zog, schluck.
Nichtsdestotrotz, Jesse Malin gebührt die Ehre erwiesen. Er hatte ne komplette Band dabei, sogar mit zwei Bläsern und nen komischen Ami-Rock-Cowboy als Gitarrist. So’n Typ mit Weste, gut gestrählten glatten halslangen Haaren, schwarzem Cowboyhut und beschissenem Gitarrensound (wenigstens keine Solos). Der Schlagzeuger hatte ein Chinese Rocks Tshirt an, aber der Beat war durchgängiges Midtempo-Rock-Gestampfe.
Man erkannte klassische DGeneration-Strukturen in den Songs und Malins Stimme natürlich, doch die Verzweiflung und Aggression ist gewichen. Hier sind alle zufrieden und machen Mitwipprock, viel Tralala und Schalala, nichts aber auch gar nichts abseits von 0-8-15 und das gefiel dem vorwiegend amerikansichen Publikum im Auster-Club, eine Mischung aus alt- und mittelalterlicher Biederkeit. Ein einziges zufriedenes Mitwippen und wir hatten leider nicht genügend Geld dabei um uns das schönzusaufen. Es war zum Kotzen.
Aber Jesse Malin wird ein Held bleiben, selbst wenn er noch hundert Jahre langweiligen Rock spielt.

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